KOLLEKTIVE RESONANZEN | GRUPPENAUSSTELLUNG BIS AM 6. DEZ. 2025
Ausstellung: 8. November – 6. Dezember 2025
Vernissage: 7. November 2025 im Galerieraum CUADRO22 mit Performance von Diego Orendain
KünstlerInnen: Curdin Schneider (CH), Moni Wespi (CH/BE), Mirjam Wirz (CH/COL), Julie Escoffier (F), Loukhine (CH), Diego Orendain (MX)

Kollektive Resonanzen
Ausstellung: 8. November – 6. Dezember 2025
Vernissage: 7. November 2025 | 19:00
Mit Performance von Diego Orendain
KünstlerInnen: Curdin Schneider (CH), Moni Wespi (CH/BE), Mirjam Wirz (CH/COL), Julie Escoffier (F), Loukhine (CH), Diego Orendain (MX)
Kuration: Ramiro Estrada und Gina Estrada-Raponi
Konzeptueller Text
Resonanz ist mehr als nur ein physikalisches Phänomen – sie ist eine fundamentale Kraft des Zusammenklangs, der Verstärkung und der kollektiven Schwingung. In einer Zeit fragmentierter Realitäten und individualisierter Wahrnehmungen erforscht "Kollektive Resonanzen" die Möglichkeiten gemeinschaftlicher Erfahrung durch Kunst. Sechs internationale Positionen schaffen einen vielstimmigen Chor, der die Grenzen zwischen Individuum und Kollektiv, zwischen lokaler Identität und globaler Vernetzung hinterfragt und dabei jene tieferen Schichten kulturellen Bewusstseins berührt, die uns als Gesellschaft verbinden.
Das Resonanzprinzip als künstlerische Methode
Diego Orendain verkörpert das Konzept der Resonanz in seiner reinsten Form: Seine Klanginstallationen verwandeln Architektur in akustische Skulptur und erforschen, wie Klang auf räumliche Strukturen reagiert. Seine künstlerische Forschung konzentriert sich auf die Übertragung von Ideen zwischen Wissenschaft und Kunst, wobei er durch Bild, Ton und Installationen die Mechanismen unserer Wahrnehmung als politisches und kulturelles Terrain befragt. Während einer Residenz im Cuadro22 entwickelt er eine neue ortsspezifische Arbeit für die Ausstellung. Zur Vernissage präsentiert Orendain eine Klang-Licht-Performance: Kontaktlautsprecher erzeugen Vibrationen auf wassergefüllten Gläsern, während Lichtstrahlen die Wellenbewegungen an die Wand projizieren – Sound wird sichtbar. Die Installation wird aktiviert durch Kompositionen von Gérard Grisey, Pionier der spektralen Musik.
Curdin Schneider dekonstruiert in seinem multimedialen Schaffen die Mechanismen der Wahrnehmung selbst. Seine preisgekrönte Videoarbeit "Camkiller" zeigt die wiederholte Zerstörung der Kamera – ein Moment, in dem sich das Medium Film im Augenblick seiner eigenen Auflösung reflektiert. Für "Kollektive Resonanzen" entwickelt er eine neue Installation, die diese Selbstreflexivität zur Metapher für die Fragilität und gleichzeitige Wirkmacht von Kommunikationssystemen macht.
Zwischen Bewegung und Transformation
Moni Wespi zeigt mit "THEY/THEM" aus der Serie "LIQUEFY HUMAN NATURE" die Fluidität zeitgenössischer Identität. Ihre performativen Konzepte und szenographischen Arbeiten schaffen Räume, in denen sich Individual- und Kollektivkörper begegnen und gegenseitig transformieren. Bewegung wird zu einem Medium der Verhandlung zwischen Selbst und Anderem, zwischen bewussten Gesten und unbewussten Impulsen.
Loukhine arbeitet mit Installationen, die Video, Skulptur und Sound umfassen und auf poetische Weise das Verhältnis vom Mensch zu Umgebung und Umwelt befragen. Als Mitglied des Quantum Kollektivs schafft Loukhine aus "merkwürdigen Momenten" surreale Welten für Raum, Bild und Ton. Die Arbeiten zeigen, wie persönliche Transformation zu universellen Resonanzräumen werden kann – eine künstlerische Praxis, die das Individuelle ins Kollektive überführt und dabei neue Formen des Zusammenseins erschafft.
Kulturelle Übertragungen und materielle Alchemie
Mirjam Wirz dokumentiert als Fotografin und Forscherin die Cumbia-Kultur zwischen Mexiko und Kolumbien. Seit 2010 erforscht sie die Cumbia und deren DJ's/Sonideros, ihre Publikationsreihe "Sonidero City" wird zu einer ethnographischen Langzeitstudie. Ihre Arbeit zeigt, wie Musik als kultureller Resonanzkörper fungiert, der geografische und soziale Grenzen überwindet und dabei kollektive Erinnerungen aktiviert.
Julie Escoffier materialisiert das Konzept der Resonanz durch ihre experimentellen Skulpturen wie "Whole even when broken, they are fire and water in the same immortal transparency" (2025). Ihre Arbeiten aus Kolophonium, Kontaktmikrofonen und Lichtinstallationen "performen, mutieren und transformieren sich während der gesamten Ausstellungsdauer" – eine Alchemie der Materialien, die Zeit, Klang und Prozess als skulpturale Medien begreift. Als Mitglied des Duo Evernia erforscht sie gemeinsam mit der Umweltingenieurin Héloïse Thouément ökologische Resonanzen zwischen Kunst und Wissenschaft.
Kollektive Ontologien
Diese sechs Positionen verbindet eine fundamentale Skepsis gegenüber statischen Identitäten und geschlossenen Systemen. Sie verstehen Kunst als lebendigen Organismus, der erst im Austausch mit seinem Umfeld – sei es architektonisch, kulturell oder körperlich – seine volle Bedeutung entfaltet. "Die Übertragung von Ideen und Konzepten zwischen Wissenschaft und Kunst, Gedächtnis, Sprache und Wahrnehmung" wird zur gemeinsamen Forschungsmethode.
Ihre Arbeiten schaffen kollektive Ontologien – neue Formen des Seins, die sich zwischen Individual- und Gruppenerfahrung bewegen. Sie zeigen, dass Resonanz nicht nur ein physikalisches, sondern auch ein politisches und soziales Phänomen ist: die Fähigkeit, gemeinsam zu schwingen, sich gegenseitig zu verstärken und dabei neue Realitäten zu erzeugen, die aus geteilten, oft unausgesprochenen Sehnsüchten erwachsen.
Der Resonanzraum als politisches Modell
"Kollektive Resonanzen" wird somit zu mehr als einer Gruppenausstellung – sie wird zu einem Modell für zeitgenössische Kunstpraxis, die Gemeinschaft nicht als gegeben voraussetzt, sondern als kontinuierlichen Prozess der Verhandlung und Transformation begreift. In einer Zeit, in der globale Herausforderungen nur kollektiv bewältigt werden können, zeigen diese Arbeiten Wege auf, wie individuelle Stimmen zu einem gemeinsamen Chor werden können, ohne ihre Eigenart zu verlieren.
"Kollektive Resonanzen" ist Teil des Langen Samstages am 15. November 2025. An diesem besonderen Tag verwandelt sich ganz Chur in ein einziges grosses Kulturfestival, bei dem über 20 verschiedene Häuser die Stadt von 12.00 bis 3.00 Uhr mit rund 90 Kurzprogrammen und mehr als 200 Veranstaltungen zum Klingen und Staunen bringen. Cuadro22 öffnet die Ausstellung von 10 bis 22 Uhr und wird darüber hinaus mit einem bunten Kulturprogramm bis in die frühen Morgenstunden um 3.00 Uhr Teil dieses städtischen Resonanzraums – unter anderem mit Moni Wespis "Moving Bling"-Performance, die das Publikum selbst zum performativen Element macht. "Kollektive Resonanzen" wird dabei zum Übertitel für das gesamte Programm dieses Abends und zeigt als temporäres Kollektiv, dass Gemeinschaft nicht Uniformität bedeutet, sondern die Kunst des Zusammenklangs in der Verschiedenheit.
CUADRO22 | WERKBESCHREIBUNGEN | KOLLEKTIVE RESONANZEN |
Ausstellung: 7. November – 6. Dezember 2025
CURDIN SCHNEIDER
Curdin Schneider (*1977) ist ein multimedialer Künstler aus Graubünden, der die Mechanismen der Wahrnehmung und des Sehens dekonstruiert. Seine preisgekrönte Videoarbeit "Camkiller" wurde international ausgestellt und zeigt seine Auseinandersetzung mit der Fragilität von Kommunikationssystemen.
"No Hay Banda", 2025 Audio-Videoinstallation
"No Hay Banda" – "Es gibt keine Band" – ist ein Zitat aus David Lynchs Film "Mulholland Drive", das in Zeiten von KI-generierten Bildern, Deepfakes und virtuellen Realitäten aktueller denn je ist. Was Lynch 2001 als surreale Meditation über Illusion und Wahrheit inszenierte, steht heute in einem neuen, brisanten Licht: Die Frage nach der Authentizität von Wahrnehmung und Realität ist zu einer dringenden gesellschaftlichen Herausforderung geworden.
Schneiders neue Installation erforscht, wie Wahrnehmung konstruiert wird und gleichzeitig ihre eigene Fragilität offenlegt. Die Arbeit macht die Wirkmacht und Brüchigkeit von Kommunikationssystemen sichtbar und fragt: Was ist real, wenn die Grenzen zwischen Original und Simulation verschwimmen?

MONI WESPI
Moni Wespi (*1977, Boston) ist Künstlerin und Szenografin, die zwischen der Schweiz und Belgien arbeitet. In ihren performativen Konzepten und szenografischen Arbeiten erforscht sie die Fluidität zeitgenössischer Identität und schafft Räume der Transformation.
"THEY/THEM", 2024 Videoloop, 5:12 Min., Serie: LIQUEFY HUMAN NATURE
Der Videoloop zeigt die Verhandlung zwischen Individual- und Kollektivkörper, zwischen bewussten Gesten und unbewussten Impulsen. Bewegung und Ruhe wird zum Medium der Transformation zwischen Selbst und Anderem.

LOUKHINE
Loukhine (*1991, Lipezk RUS) studiert im Master Fine Arts an der HEAD Genève und arbeitet mit Installationen, die Video, Skulptur und Sound umfassen. Die Arbeiten wurden u.a. an der Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler, in der Galerie Luciano Fasciati und im LiveInYourHead Genf gezeigt.
"Let Us Remember That We Are Born Voiceless..." "The New Skin Of The World" "Bold Romance", 2025
Paul B. Preciado betrachtet in seinem Text „Our screens look at each other, our screens love each other" aus dem Buch „An Apartment On Uranus" die Menschheit durch die Linse eines FaceTime-Fensters. Die drei neuen Arbeiten „Let Us Remember That We Are Born Voiceless...", „The New Skin Of The World" und „Bold Romance" für die Ausstellung „Kollektive Resonanzen" gehen von Preciados spekulativer These aus, das „das, was der Westen als Technologie bezeichnet, nichts anderes ist als eine wissenschaftlich-technische Form des Schamanismus und damit eine der Formen, die unser Bewusstsein annimmt, wenn es sich kollektiv entfaltet: eine Externalisierung unseres kollektiven Bewusstseins."Vergessene TV- und PC-Monitore verbinden sich mit gedruckten Bienengliedern und Drohnenteilen, spiegeln sich and den Rändern eines kollektiven Bewusstseins – vielleicht sind sie Nebenprodukte des sich beschleunigenden technologischen Fortschritts, elektronische Überbleibsel, Metallnetzwerke, künstliche Intelligenz, dysfunktionale Naturmodelle, Produkte, die unterirdisch oder in einem vergessenen Ordner einer Festplatte existieren oder auf dem Gehweg zurückgelassen wurden. Als entfremdete Objekte dieser Realitäten verweisen die Arbeiten auf Schaufenster, Altäre, einen Teich, eine Landschaft, blinde Straßenecken, Atmosphären. Sie versuchen, eine Verbindung zu etwas herzustellen, das sich als unser gegenwärtiges kollektives Bewusstsein entfalten könnte.


DIEGO ORENDAIN
Diego Orendain (*1985, Mexiko-Stadt) ist Künstler und Forscher, dessen Arbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst die Übertragung von Ideen zwischen Klang, Bild und Installation erforscht. Er lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt.
"Apariciones", 2025 Installation, Mixed Media
Diego Orendain verkörpert das Konzept der Resonanz in seiner reinsten Form: Seine Klanginstallationen verwandeln Architektur in akustische Skulptur. "Apariciones" ist eine ortsspezifische Arbeit, die während seiner Residenz im Cuadro22 entwickelt wurde.
Die Installation schafft einen Dialog zwischen Klang, Materie und Licht. Ein Tisch mit sechs Gläsern auf seiner Oberfläche vibriert durch ein Paar Kontaktlautsprecher, wodurch sowohl die Oberfläche als auch das Wasser erschüttert werden und zarte, sich entwickelnde Klänge erzeugen. Gleichzeitig interagieren Lichtstrahlen mit dem Wasser und machen die Vibrationsmuster sichtbar – Sound wird sichtbar.
Die Installation wird aktiviert durch Kompositionen von Gérard Grisey, einem Pionier der spektralen Musik, die in den 1970er Jahren in Frankreich entstand. Grisey komponierte Stücke, deren Resonanzprinzipien die Installation zum Leben erwecken und Klang als physisches Phänomen in ständiger Transformation begreifen.
Performance zur Vernissage: "NO-TAN MA-TON", 2025Live-Set: Ein Mashup aus verschiedenen musikalischen Genres – Jazz, elektroakustische Musik, Elektronik, Krautrock – basierend auf einer umfangreichen Sample-Galerie, die Orendain über Jahre zusammengetragen hat.

MIRJAM WIRZ
Mirjam Wirz (*1973, Aarau) ist Fotografin und Forscherin. Seit 2010 dokumentiert sie die Cumbia-Kultur zwischen Mexiko und Kolumbien, ihre Publikationsreihe "Sonidero City" wurde international anerkannt.
"Soundsystem" (rot, blau, grün), 2025 Siebdrucke auf Metallplatte, Unikate
Mirjam Wirz erforscht die Cumbia und deren DJ's/Sonideros in einer langjährigen ethnographischen Studie. Ihre Arbeit zeigt, wie Musik als kultureller Resonanzkörper fungiert, der geografische und soziale Grenzen überwindet und dabei kollektive Erinnerungen aktiviert. Die drei Siebdrucke "Soundsystem" visualisieren die kraftvolle Präsenz dieser mobilen Klangkörper, die in Mexiko und Kolumbien öffentliche Räume in Orte kollektiver Erfahrung verwandeln.

JULIE ESCOFFIER
Julie Escoffier (*1992, Frankreich) ist Künstlerin und Mitglied des Duo Evernia, in dem sie gemeinsam mit der Umweltingenieurin Héloïse Thouément ökologische Resonanzen zwischen Kunst und Wissenschaft erforscht. Sie lebt und arbeitet in Frankreich.
"Whole even when broken, they are fire and water in the same immortal transparency", 2025 Klang- und Lichtinstallation
Julie Escoffier materialisiert das Konzept der Resonanz durch ihre experimentellen Skulpturen. Ihre Arbeiten aus Kolophonium, Kontaktmikrofonen und Lichtinstallationen "performen, mutieren und transformieren sich während der gesamten Ausstellungsdauer" – eine Alchemie der Materialien, die Zeit, Klang und Prozess als skulpturale Medien begreift.
Die Installation besteht aus acht Kolophonium-Skulpturen ("Hexensteinen"), von denen jede ein Kontaktmikrofon enthält. Die Skulpturen sind auf einer leuchtenden Basis platziert und mit einem Klangverstärkungs- und -diffusionssystem verbunden. Während der Ausstellung reagieren die Skulpturen auf Umgebungsklänge und Vibrationen, wodurch sich ihre Form und Klangqualität kontinuierlich verändern – ein lebendiger Organismus aus Materie, Licht und Sound.

Kuration: Gina und Ramiro Estrada Chur, 7. Nov 2025
WORK DESCRIPTIONS
CUADRO22 COLLECTIVE RESONANCES Exhibition: November 7 – December 6, 2025
CURDIN SCHNEIDER
Curdin Schneider (*1977) is a multimedia artist from Graubünden who deconstructs the mechanisms of perception and vision. His award-winning video work "Camkiller" has been exhibited internationally and demonstrates his exploration of the fragility of communication systems.
"No Hay Banda", 2025 Audio-Video Installation
"No Hay Banda" – "There is no band" – is a quote from David Lynch's film "Mulholland Drive" that is more relevant than ever in times of AI-generated images, deepfakes, and virtual realities. What Lynch staged in 2001 as a surreal meditation on illusion and truth now appears in a new, urgent light: the question of the authenticity of perception and reality has become a pressing societal challenge.
Schneider's new installation explores how perception is constructed while simultaneously revealing its own fragility. The work makes visible the power and brittleness of communication systems and asks: What is real when the boundaries between original and simulation blur?
MONI WESPI
Moni Wespi (*1977, Boston) is an artist and scenographer working between Switzerland and Belgium. In her performative concepts and scenographic works, she explores the fluidity of contemporary identity and creates spaces of transformation.
"THEY/THEM", 2024 Video loop, 5:12 min., Series: LIQUEFY HUMAN NATURE
The video loop shows the negotiation between individual and collective bodies, between conscious gestures and unconscious impulses. Movement and stillness become a medium of transformation between self and other.

LOUKHINE
Loukhine (*1991, Lipetsk RUS) is studying for a Master's in Fine Arts at HEAD Geneva and works with installations encompassing video, sculpture, and sound. The works have been shown at the Annual Exhibition of Artists from Graubünden, at Galerie Luciano Fasciati, and at LiveInYourHead Geneva, among others.
"Let Us Remember That We Are Born Voiceless..." "The New Skin Of The World" "Bold Romance", 2025
In his text "Our screens look at each other, our screens love each other" from the book "An Apartment On Uranus," Paul B. Preciado views humanity through the lens of a FaceTime window. The three new works "Let Us Remember That We Are Born Voiceless...", "The New Skin Of The World," and "Bold Romance" for the exhibition "Collective Resonances" depart from Preciado's speculative thesis that "what the West calls technology is nothing more than a scientific and technical form of shamanism, and thus one of the forms that our consciousness takes when it unfolds collectively: an externalization of our collective consciousness."
Forgotten TV and PC monitors connect with printed bee limbs and drone parts, reflecting at the edges of a collective consciousness – perhaps they are byproducts of accelerating technological progress, electronic leftovers, metal networks, artificial intelligence, dysfunctional models of nature, products that exist underground or in a forgotten folder on a hard drive or were left on the sidewalk. As alienated objects of these realities, the works refer to shop windows, altars, a pond, a landscape, blind street corners, atmospheres. They attempt to establish a connection to something that could unfold as our current collective consciousness.

DIEGO ORENDAIN
Diego Orendain (*1985, Mexico City) is an artist and researcher whose work explores the transmission of ideas between sound, image, and installation at the intersection of science and art. He lives and works in Mexico City.
"Apariciones", 2025 Installation, Mixed Media
Diego Orendain embodies the concept of resonance in its purest form: his sound installations transform architecture into acoustic sculpture. "Apariciones" is a site-specific work developed during his residency at Cuadro22.
The installation creates a dialogue between sound, matter, and light. A table with six glasses placed on its surface vibrates through a pair of contact speakers, causing both the surface and the water to shake and produce delicate, evolving sounds. At the same time, beams of light interact with the water, making the vibrational patterns visible – sound becomes visible.
The installation is activated by compositions from Gérard Grisey, a pioneer of spectral music that emerged in France in the 1970s. Grisey composed pieces whose resonance principles bring the installation to life, understanding sound as a physical phenomenon in constant transformation.
Opening Performance: "NO-TAN MA-TON", 2025
Live set: A mashup of various musical genres – jazz, electroacoustic music, electronic, krautrock – based on an extensive sample gallery that Orendain has compiled over the years.

MIRJAM WIRZ
Mirjam Wirz (*1973, Aarau) is a photographer and researcher. Since 2010, she has been documenting cumbia culture between Mexico and Colombia; her publication series "Sonidero City" has received international recognition.
"Soundsystem" (red, blue, green), 2025 Screen prints on metal plate, unique pieces
Mirjam Wirz explores cumbia and its DJs/Sonideros in a long-term ethnographic study. Her work shows how music functions as a cultural resonance body that transcends geographical and social boundaries while activating collective memories. The three screen prints "Soundsystem" visualize the powerful presence of these mobile sound bodies that transform public spaces in Mexico and Colombia into places of collective experience.
JULIE ESCOFFIER
Julie Escoffier (*1992, France) is an artist and member of Duo Evernia, in which she explores ecological resonances between art and science together with environmental engineer Héloïse Thouément. She lives and works in France.
"Whole even when broken, they are fire and water in the same immortal transparency", 2025
Sound and light installation
Julie Escoffier materializes the concept of resonance through her experimental sculptures. Her works made of rosin, contact microphones, and light installations "perform, mutate, and transform throughout the entire exhibition duration" – an alchemy of materials that understands time, sound, and process as sculptural media.
The installation consists of eight rosin sculptures ("witch stones"), each containing a contact microphone. The sculptures are placed on a luminous base and connected to a sound amplification and diffusion system. During the exhibition, the sculptures react to ambient sounds and vibrations, continuously changing their form and sound quality – a living organism of matter, light, and sound.
Curated by: Gina and Ramiro Estrada Chur, Nov. 7, 2025
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VERGANGENE AUSSTELLUNG : INSPIRATIONEN EINER WERKSTATTWOCHE | 10.-20. September

Vom 29. August bis 6. September 2025 öffnet die Druckwerkstatt Schloss Haldenstein ihre Türen für ein intensives, spartenübergreifendes Kunstlabor: 17 Künstler*innen arbeiten während einer Woche in wechselnden Konstellationen mit verschiedenen manuellen Drucktechniken – darunter Lithografie, Radierung, Siebdruck, Linol- und Holzschnitt sowie Photopolymer-Verfahren.
CUADRO22 begleitet diesen künstlerischen Prozess als Kooperationspartner und stellt im Anschluss an die Werkstattwoche seine Ausstellungsräume zur Verfügung. Die in Haldenstein entstandenen Werke werden in einer kuratierten Ausstellung im CUADRO22 einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Die Beteiligung an diesem Projekt unterstreicht das Engagement von CUADRO22 für regionale Kooperationen, künstlerischen Austausch und die nachhaltige Nutzung seines Kulturraums für experimentelle Produktions- und Präsentationsformate.
INSTPIRATIONEN EINER WERKSTATTWOCHE 10.- 20. SEPTEMBER 2025
Vernissage 6. September 2025. 18 Uhr
Beteiligte KünstlerInnen:
Angela Cavigelli, Joachim Dierauer, Ursina Gianotti, Sylvia Heldstab, Fulvio Ioan, Gudelia Kobelt, Mathias Kunfermann, Peter Lämmle, Casper Nicca, Ursula Sandmeier, Silke Schmidt, Georgina Schneller, Luisa Rognoni Apedistri, Verónica Villela, Estelle Wiggenhauser, Christina Wildgrube, Ramiro Estrada.



